Eva Bertschinger (*1951)
Ohne Titel, 1988
Holz, Metall, Gipsbinden (bemalt)
26.3 x 107.5 x 4 cm
Inv.-Nr. 1913

Die Beschäftigung mit dem Durchlässigen und Filigranen durchzieht das Œuvre von Eva Bertschinger. Das Werk Ohne Titel besteht aus einer trapezförmigen Spanplatte mit einer viereckigen Öffnung, worüber verschieden lange Metallspiesse mit Gipsbinden fixiert sind. Die Spiesse haben eine ornamentale Funktion, indem sie die Linien des Trapezes wieder aufnehmen. Sie unterteilen den Leerraum optisch und fungieren als Barriere. Dies impliziert ein Davor und Dahinter, ein Drinnen und Draussen, welches getrennt bleiben soll. Bertschinger erzeugt zugleich eine poetische Dissonanz zwischen dem gewaltvollen Akt des Versperrens, den die Spiesse evozieren, und ihrer scheinbaren Zerbrechlichkeit. Das Spiel mit dem Kontrast der Materialien und die Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Raum sind Themen, welche die Künstlerin, die vor allem für Installationen, Objekte und Plastiken bekannt ist, immer wieder aufgreift. 

Eva Bertschinger (*1951, Zürich) besucht bis 1977 an der Kunstgewerbeschule in Zürich die Textilfachklasse und schafft Kunst in Amsterdam und Zentral- und Nordamerika. Sie befasst sich in ihren Werken mit dem Sehen im Raum, dem Schaffen von Raum und dem Zusammenspiel von Elementen aus verschiedensten Kontexten in einer Installation.

Text: Anna-Vera Oppliger

 

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Eva Bertschinger (*1951)
Untitled, 1988
Wood, metal, plaster bandages (painted)
26.3 x 107.5 x 4 cm
Inventory no. 1913

Permeability and delicacy are themes Eva Bertschinger frequently explores in her work. This untitled piece (Ohne Titel) consists of a trapezoidal chipboard panel with an opening, over which metal rods of varying lengths are fixed with plaster bandages. These serve an ornamental purpose, forming the lines of the trapezoid. They visually divide the empty space and act as a barrier. This implies a before and after, an inside and outside, which are meant to remain separate. Bertschinger also creates a poetic dissonance between the violent act of barring, performed by the rods, and their apparent fragility. The interplay between the contrast of materials and the exploration of spatial perception runs through the artist’s work, known primarily for installations, objects, and sculptures.

Eva Bertschinger (*1951, Zurich) attended the textile class at the Kunstgewerbeschule Zürich until 1977 and created art in Amsterdam and in Central and North America. Her works focus on seeing in space, creating space, and the interplay of elements from various contexts within an installation.

Text:  Anna-Vera Oppliger