Marguerite Hersberger (*1943)
Vier ineinandergefügte Quadrate, 1990
Acrylfarbe, Acrylglas
142 x 112 x 2 cm
Inv.-Nr. 4834
In seiner geometrisch-mathematischen Gestalt steht Vier ineinandergefügte Quadrate in enger Verbindung zur Kunst der Zürcher Konkreten um Max Bill (1908–1994) und erforscht das Zusammenspiel von Licht und Raum. Wie nehmen wir Räumlichkeit wahr? Welche Wahrnehmungsgewohnheiten lenken diesen Prozess? Und was für einen Einfluss hat dabei das Licht? Marguerite Hersberger beantwortet diese Fragen gerade nicht wie etwa Bill konstruktiv nach vorgängig formulierten Formeln. Vielmehr ist ihre Arbeit das Resultat einer intuitiven Suche nach der Entstehung von Räumlichkeit. Der Bildträger aus Acrylglas – als künstlerisches Material ein Markenzeichen Hersbergers – wird dabei in wiederholter Schichtung um geometrische Formen unterschiedlicher Transparenz erweitert. Dabei muten die weissen Quadrate in ihrer losen Flächigkeit zunächst wie dünnes Pergamentpapier an. Es handelt sich jedoch um Acrylfarbe. Hersberger gelingt es, die Flächen gerade aufgrund ihrer Durchsichtigkeit umso plastischer erscheinen zu lassen. Vorder- und Hintergrund betonen sich gegenseitig und werden durch ihre Schichtung je nach Lichteinfall räumlich wahrnehmbar.
Marguerite Hersberger (*1943, Basel) besucht die Schule für Gestaltung in Basel. Nach einem dreijährigen Studienaufenthalt in Paris zieht sie 1970 nach Zürich, wo sie erstmals ihre Werke in einer Einzelausstellung präsentiert. Bereits seit 1981 realisiert die Künstlerin zahlreiche Kunst am Bau-Projekte, so etwa an der Universität Zürich, Campus Irchel, im Sportzentrum Kerenzerberg oder in der Evangelischen Bank in Kassel. Mit ihrer plastischen Herangehensweise setzt Hersberger bis heute neue Akzente in der konkreten Kunst.
Text: Silvan Benz
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Marguerite Hersberger (*1943)
Vier ineinandergefügte Quadrate, 1990
Acrylic paint, acrylic glass
142 × 112 × 2 cm
Inventory no. 4834
In its geometric, mathematical form, Vier ineinandergefügte Quadrate (Four Overlapping Squares) is closely related to the art of the Zurich Concrete artists around Max Bill (1908–1994) and explores the interplay of light and space. How do we perceive spatiality? Which habits of perception guide this process? And what influence does light have on it? Marguerite Hersberger answers these questions not in a constructive manner with predetermined formulas like Bill might have, but as the result of an intuitive search for the emergence of spatiality. The substrate made of acrylic glass, a hallmark of Hersberger’s work, is layered with geometric shapes of varying transparency. The white squares initially seem like thin parchment paper, yet they are actually made of acrylic paint. Hersberger manages to make the surfaces appear even more sculptural precisely because of their transparency. Foreground and background enhance each other and become spatially perceptible in their layering depending on the light
Marguerite Hersberger (*1943, Basel) attended the Schule für Gestaltung in Basel. After a three-year period of studying in Paris, she moved to Zurich in 1970, where she first presented her works in a solo exhibition. Since 1981, she has realized numerous public art projects in locations such as the University of Zurich’s Irchel campus, the Sportzentrum Kerenzerberg, and the Evangelische Bank in Kassel. With her sculptural approach, Hersberger continues to forge new paths in Concrete Art to this day.
Text: Silvan Benz