Al Meier (*1954)
Offene Weite, 2004
MDF, Papier, Glas (satiniert)
43 x 183 x 10 cm
Inv.-Nr. 2606
«Ich bin ein darstellender Philosoph und Poet», schreibt Al Meier über sich selbst. Im «Zwischenreich von Andeutung, Einfachheit und Klarheit hinterfragen und beleuchten meine Arbeiten die zeitlosen, existenziellen Fragen unseres Daseins.» Die künstlerische Entwicklung hierhin verfolgte der Zürcher rückblickend konsequent: Als 18-Jähriger sorgt er mit fotorealistischen Wolkenlandschaften für Aufsehen. Später, in den 1980er-Jahren, wird seine Kunst zunehmend von geometrischer Ordnung bestimmt. «Streiflichter» nennt Meier dann im neuen Millennium seine Kastenobjekte wie Offene Weite, mit denen er zweidimensionale Gestaltungsmittel in die dritte Dimension überführt. Man glaubt, zwei schwach leuchtende Neonröhren zu erkennen. Vibrierend ist dabei vor allem der Zwischenbereich zwischen Gelb und Blau, der eben nicht klar und einfach fassbar ist. Meier deutet ästhetisch an, dass sich das Kunstwerk erst im Subjekt, im aktiv Betrachtenden entfaltet. Die Offene Weite entsteht im Wesen, welches das Denken zu und über sich selbst kultiviert.
Al Meier (*1954, Zürich) besucht nach den Ausbildungen zum Fotografie-Retuscheur und zum Grafiker in Zürich die Kunstgewerbeschule sowie die progressivere F+F Schule für experimentelle Gestaltung. Seit 1976 arbeitet Meier als freier Künstler, Gestalter und Kurator. Seine erste bedeutende Auftragsarbeit ist die Fliegende Zeichnung von 1982 im Aussenraum der Universität Zürich, Campus Irchel, weitere Kunst am Bau-Projekte folgen.
Text: Florian Hürlimann
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Al Meier (*1954)
Offene Weite, 2004
MDF, paper, glass (sandblasted)
43 x 183 x 10 cm
Inventory no. 2606
“I am a visual philosopher and poet,” writes Al Meier about himself. “In the realm between suggestion, simplicity, and clarity, my works question and illuminate the timeless, fundamental questions of our existence.” In retrospect, Meier, who hails from Zurich, has followed a consistent path of artistic development to this point: At eighteen, he garnered attention with photorealistic cloudscapes. Later, in the 1980s, his art became increasingly dominated by geometric order. Meier refers to his box objects like Offene Weite (Open Vastness), which he created in the early 2000s, as “streaks of light.” These objects bring two-dimensional media into the third dimension. They have the appearance of two faintly glowing neon lights. Especially vibrant is the area between yellow and blue, which is not clearly and simply definable. Meier aesthetically suggests that the artwork unfolds within the subject, in the actively observing individual. An open vastness emerges within the being that cultivates thought about itself.
Al Meier (*1954, Zurich) attended the Kunstgewerbeschule in Zurich and the more progressive F+F Schule für experimentelle Gestaltung after training as a photographic retoucher and graphic designer in Zurich. Since 1976, he has been working as a freelance artist, designer, and curator. His first significant commissioned work was his 1982 Fliegende Zeichnung (Flying Drawing) in the outdoor area of the University of Zurich’s Irchel campus, followed by other public art projects.
Text: Florian Hürlimann
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