4060 Andreas Niederhauser Andri Stadler Version im Gegenlicht Small

 

Andreas Niederhauser (*1961)
Ohne Titel (Hirschland), 2013
Dispersion auf Sperrholz
120.5 x 86.5 cm
Inv.-Nr. 4060

Eigentlich gibt Andreas Niederhauser seinen Arbeiten keine Titel. Doch dieses hochformatige Gemälde nennt er Hirschland. Der Begriff bezeichnet eine kleine
Stadt im Elsass. Zugleich lässt das Wort an idyllische Landschaften mit grasendem Rotwild denken. Auf dem Bild leuchten Farbflächen in Orange, Pink, Blau, verschiedenen Grün- und Gelbtönen. Auch zwei schwarze Rundformen sind auszumachen. Die abstrakten Formen von unregelmässiger Textur verdichten sich zur Bildmitte hin. An den Bildrändern sind Linien aus heruntergelaufener Farbe zu erkennen. Niederhauser trägt die Farbe frei auf, ohne Vorzeichnung oder Vorlage. Dabei arbeitet er zumeist mit einem Pinsel, vereinzelt auch mit den Händen, Handschuhen oder einem Schwamm. Seine Bilder entstehen in einem intuitiven Werkprozess direkt auf dem Bildträger. Niederhausers Interesse liegt dabei nicht auf dem Abbilden von Gesehenem, sondern auf dem «Ursprünglichen am Malprozess». Sein Schaffen beschreibt er 2014 in einem Interview als «einfach und direkt, selbstvergessen bei mir seiend mit Farbe malen». 

Andreas Niederhauser (*1961, Zürich) ist künstlerischer Autodidakt. Nach einer kaufmännischen Ausbildung entscheidet er sich für eine Tätigkeit im Kunstbetrieb. 1986–1991 arbeitet er als Sachbearbeiter in der Abteilung Bildende Kunst des Migros-Genossenschaftsbunds, weiter als Kurator im Kunsthaus Örlikon. Niederhauser ist seit 1994 als Künstler mit dem Schwerpunkt Malerei tätig und wirkt seit 2005 als Vorstandsmitglied des Kunsthauses Aussersihl.

Text: Anja Grossmann

 

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Andreas Niederhauser (*1961)
Untitled (Hirschland), 2013
Dispersion on plywood
120.5 × 86.5 cm
Inventory no. 4060

 Andreas Niederhauser typically does not title his works. Yet he calls this vertical-format painting Hirschland. The name comes from a small town in Alsace. At the same time, it evokes images of idyllic landscapes with grazing deer (Hirsch). It shows luminous color fields in orange, pink, blue, as well as various shades of green and yellow. Also noticeable are two black round shapes. The abstract shapes with their irregular texture converge toward the center of the picture. At the edges, lines of dripping paint are visible. Niederhauser applies the paint freely, without any preliminary drawing or template, mostly using a brush, but occasionally also his hands, gloves, or a sponge. His paintings are created through an intuitive process directly on the substrate. Niederhauser’s interest lies not in depicting what is seen, but in the “originality of the painting process.” In a 2014 interview, he described his work as “simple and direct, lost in myself with painting.”

Andreas Niederhauser (*1961, Zurich) is a self-taught artist. After completing a business apprenticeship, he decided to work in the art industry. From 1986 to 1991, he worked as a clerk in the fine arts department of the Migros-Genossenschafts-Bund, later as a curator at the Kunsthaus Örlikon. Since 1994, he has been active as an artist with a focus on painting, and since 2005, he has been serving as a board member of the Kunsthaus Aussersihl.

Text: Anja Grossmann