3171 Al Meier Andri Stadler Small

 

Al Meier (*1954)
Landsend (004/D1), 2004
Holz (bemalt), Acrylglas (satiniert)
20.4 x 30.7 x 8.3 cm
Inv.-Nr. 3171

Undeutlich erscheinen hinter Acrylglas Linien und Farben. Durch die satinierte Oberfläche wirkt das Dahinterliegende unscharf, es verschwimmt, fliesst ineinander und überschneidet sich. Optisch wahrnehmbare Linien und der flächige Farbauftrag an der Rückwand bilden ein dreidimensionales Kunstwerk, das buchstäblich von innen heraus leuchtet – aber ohne künstliche Lichtquelle auskommt. Al Meier sieht sich in der Tradition von Yves Klein (1928–1962) und Piero Manzoni (1933–1963). Waren die beiden auf der Suche nach der Loslösung von Farbe und Form als Ausdruck der völligen Leere, so dreht Al Meier den Prozess um: Er besetzt einen dreidimensionalen Raum mit seinem Werk und übersetzt Gefühle in Farben, Linien und Formen. Wenn unser Blick auf den Objektkasten fällt, füllt sich das Wandobjekt mit Leben. Das Leben rebelliert gegen das Nichts. Durch menschliches Agieren und Reagieren auf die Welt wird diese erst existent. Es liegt an uns, die Welt zu schaffen.

Al Meier (*1954, Zürich) besucht nach den Ausbildungen zum Fotografie-Retuscheur und zum Grafiker in Zürich die Kunstgewerbeschule sowie die progressivere F+F Schule für experimentelle Gestaltung. Seit 1976 arbeitet Meier als freier Künstler, Gestalter und Kurator. Seine erste bedeutende Auftragsarbeit ist die Fliegende Zeichnung von 1982 im Aussenraum der Universität Zürich, Campus Irchel, weitere Kunst am Bau-Projekte folgen. 

Text: Julianna Ban

 

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Al Meier (*1954)
Landsend (004/D1), 2004
Wood (painted), acrylic glass (frosted)
20.4 × 30.7 × 8.3 cm
Inventory no. 3171

Lines and colors appear blurred behind acrylic glass. Due to the frosted finish, what lies behind it is unclear, merging and overlapping. Visually perceptible lines and the application of paint on the back wall create a three-dimensional artwork that glows from within—yet without using electricity. Al Meier sees himself in the tradition of Yves Klein (1928–1962) and Piero Manzoni (1933–1963). While they sought to separate color and form as expressions of complete emptiness, Meier reverses the process: He fills a three-dimensional space with his work and the colors, lines, and shapes inherent in emotions. After all, form and color are life. Only when our gaze falls on the box is it filled with consciousness and existence. Life rebels against nothingness. Through human action, behavior, and response to the world, it becomes real. It is up to us to create the world.

Al Meier (*1954, Zurich) attended the Kunstgewerbeschule in Zurich and the more progressive F+F Schule für experimentelle Gestaltung after training as a photographic retoucher and graphic designer in Zurich. Since 1976, he has been working as a freelance artist, designer, and curator. His first significant commissioned work was his 1982 Fliegende Zeichnung (Flying Drawing) in the outdoor area of the University of Zurich’s Irchel campus, followed by other public art projects.

Text: Julianna Ban

 

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