April 2025
NYIMA 636, 2023
Annelies Štrba (*1947)
Pigmentdruck auf Leinwand
125 x 185 cm, Ed. 1/6
Inv.-Nr. 5319
Mohn − eine Pflanze voller Geheimnis und Symbolik. Die Schönheit und mystische Aura der Mohnblüte faszinieren die Menschen schon seit Jahrhunderten. Ihre leuchtenden Farben und die feingliedrige Struktur der Blütenblätter machen sie zu einem häufigen Motiv in der Kunst. Ihre zarte Erscheinung haben nicht nur Naturbewunder:innen inspiriert, sondern auch zahlreiche Kunstschaffende – so auch die Künstlerin Annelies Štrba. Das Werk Nyima 636 zeigt wildwachsende Mohnblumen in kräftigen Farben, die durch ihre Intensität die Betrachtenden in eine andere Welt transportieren. Die Fotografie schafft durch die Nutzung von komplementären Kontrasten ein surreales Blumenerlebnis. Fast scheint es, als lösten sich die Formen der Pflanzen auf und verschmelzen mit dem Hintergrund, wobei ein sinnlicher Rausch an Farbe und Licht auf unsere Netzhaut knallt. Durch den Druck auf Leinwand und den unterschiedlichen Schärfegraden scheint das Bild selbst in einem Zustand der Bewegung eingefangen zu sein. Durch die Kombination von Fotografie mit malerischen Komponenten kreiert Štrba eine verträumte Bildatmosphäre, die den Eindruck von Vergänglichkeit und Veränderung verstärkt.
Der Name Nyima stammt aus dem Tibetischen und bedeutet wörtlich übersetzt «Sonne». Die Nyima-Serie wurde zwischen 2004 und 2014 entwickelt. Sie umfasst eine Vielzahl von Bildern, die oft eine Mischung aus Porträts und Landschaften sind, wobei die Natur mit künstlerischen Techniken und einer intensiven Farbpalette verschmilzt. Das Werk Nyima 636 wurde 2023 von der Künstlerin überarbeitet und setzt die Serie so über einen längeren Zeitraum hinweg fort.
Annelies Štrba (*1947) ist freischaffende Künstlerin und lebt in Richterswil am Zürichsee. Sie arbeitet mit den Medien Fotografie und Video. Nach einer Ausbildung zur Fotografin erhält Štrba das Bundesstipendium für angewandte Kunst (1971–1973). 1990, mit 43 Jahren, macht sie ihre Fotografien in der Kunsthalle Zürich erstmals einem breiteren Publikum zugänglich. Es folgen zahlreiche viel beachtete Einzel- und Gruppenausstellungen, sowohl in Europa wie auch in Japan und den Vereinigten Staaten. Mit ihrer einzigartigen Herangehensweise an die Darstellung von Farbe und Licht hat sie sich einen bedeutenden Platz in der zeitgenössischen Kunst erarbeitet.
Text: Miriam D’Errico
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